Freitag, 27. Juni 2014

Unser Krieg soll schöner werden

Im Jahre 1961 wurde in der Bundesrepublik Deutschland ein Programm mit dem Namen "Unser Dorf soll schöner werden" ins Leben gerufen. Den jüngeren Lesern mag es heute unter dem Namen "Unser Dorf hat Zukunft" bekannt sein.
Die Intention damals war es einen Anreiz zu schaffen, die immer noch deutlich sichtbaren Kriegsschäden in den ländlichen Gebieten möglichst schnell zu beseitigen. Ruinen wurden abgerissen, Einschusslöcher in Häuserwänden zugeputzt, die Häuser neu gestrichen und ein paar Blümchen vors Haus gestellt. Bombenkrater wurden zugeschüttet, von Panzern zerstörte Strassen neu gebaut usw.
Die Aktion war auch mehr oder weniger erfolgreich, gab es doch Fördermittel für die Gewinner.
Der Imagegewinn für Deutschland war unbezahlbar.
Heute machen sich Militärstrategen Gedanken darüber, wie man das Image des Militärs steigern und die Folgen seines Einsatzes kleinreden kann.
Das Motto unter dem dies abläuft könnte man "Unser Krieg soll schöner werden" betiteln. Manche Medien haben sogar Überschriften wie "Der Krieg soll menschlicher werden" benutzt.
Aber zu lesen ist es im Blätterwald landauf, landab:
Das Militär gibt sich alle Mühe, keine Soldaten mehr in Kriegen zu opfern. Statt dessen kommen sogenannte autonome Kampfroboter und Drohnen zum Einsatz.
Die autonomen Kampfroboter sind hochtechnisierte Maschinen, die selbständig entscheiden können sollen auf wen oder was sie ihr tödliches Arsenal an Waffen abfeuern. Als großer Vorteil von diesen Maschinen wird angepriesen, dass sie keine menschlichen Schwächen haben, also vollkommen rational entscheiden, wer umgenietet wird und wer nicht. Also keine Verzögerung wegen Bedenken ein Kind zu eliminieren, oder auf wehrlose Frauen zu schiessen. Es können ja nur Feinde sein, den friendly Fire ist ja wegen Mangels an eigenem menschlichen Personal ausgeschlossen.
Aber ach, das ist alles Quatsch, was ich da erzähle. Kriege laufen in Zukunft ganz anders, viel menschlicher ab:
Bei einem Konflikt einigen sich die Parteien auf ein Schlachtfeld, das zuvor genau definiert und abgesteckt wird.
Dann schickt jede Partei ihre Kampfroboter aufs Schlachtfeld und wer die meisten Auswechselspieler hat gewinnt. Geleitet wird die Schlacht von einem unabhängigen Spionagesatelliten.
Anschliessend treffen sich die Parteien, schütteln sich die Hände und der Gewinner bekommt einen Pokal und eine zuvor ausgehandelte Prämie. Zum Beispiel ein paar Ölfelder oder auch eine ethnische Volksgruppe als neue Besatzung für ein Foltergefängnis. Das menschliche Militär-Personal will ja schließlich auch noch eine Aufgabe haben.
KRIEGE WAREN NIEMALS MENSCHLICH UND WERDEN ES AUCH NIEMALS SEIN!
Es werden immer die Unschuldigen darunter leiden! Kriege werden immer nur von machtgeilen Menschen angezettelt, denen das Leid der Bevölkerung scheißegal ist, egal mit welcher Begründung er begonnen wird.

Lasst doch diese machtgeilen Idioten, egal ob Politiker oder Religionsfanatiker, den Krieg unter sich ausmachen. Sollen die sich doch persönlich gegenseitig die Fresse polieren, Mann gegen Mann! Wir wollen damit nichts zu tun haben! Aber die sitzen hoch und trocken und denken sich immer neue Lügen aus, um das zu rechtfertigen was sie tun. Und leider merken das viel zu wenig Leute. Das macht mich traurig. Sehr traurig.

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