Mittwoch, 25. Dezember 2013

Tablets: Segen oder Fluch?

Seit einiger Zeit bin ich mehr oder weniger stolzer Besitzer eines Tablet-PCs. So weit so gut.
Angeschafft habe ich das Ding, weil man heute als Webdesigner nicht mehr an mobilen Geräten vorbei kann. Sie sind einfach Bestandteil des täglichen Lebens. Nur warum sie das sind, diese Frage stellt sich mir immer wieder.
Der einzige Vorteil ist, man kann sie in die Handtasche der Ehefrau stecken und die Ehefrau das Gewicht mit sich rumschleppen lassen kann, bis man in einer Strasse steht, in der die Pizzeria sein sollte, in die man gerne gehen möchte, weil sie von Freunden auf Facebook empfohlen wurde, sich dort aber aus unerfindlichen Gründen nicht befindet. Man holt das Tablet raus, sucht auf Google-Maps nach der Adresse, die aber eigentlich wo ganz anders ist, dann ruft man mit dem Handy oder dem Phablet ein Taxi und lässt sich dorthin bringen.
Jetzt mal ganz im Ernst. Muss ich wirklich ein Tablet mit mir rumschleppen, um erstmal zu erfahren in welchem Parkhaus in der Stadt noch ein Parkplatz frei ist, um danach App für App für den effizienten Einkauf abzuarbeiten? Wieso nehme ich mir nicht die Zeit mit meiner Frau einfach mal bummeln zu gehen, jedes ansprechende Geschäft zu besuchen und zu schauen welche Angebote es gibt? Anschließend geht es dann in ein zufällig gefundenes Lokal mit einem reichhaltigen und preiswerten Angebot.
Aber halt! Ich weiß ja noch gar nicht, ob die wirklich gutes Essen bieten für den Preis. Also Tablet raus, App starten und nachschauen, ob man da essen kann. Nur wer sagt das, dass man da gut oder nicht gut essen kann? Keine Ahnung, aber es steht nun mal da. Muss ich darauf vertrauen?
Im Endeffekt sind Tablets für mich persönlich nur Mittel zum Zweck. Ich benutze die nur aus beruflichen Gründen. Denn wirklichen Bedienkomfort bieten sie nicht. Ständig vertippt man sich, die Benutzerführung ist grottenschlecht und einen wirklichen Mehrwert bieten die Tablets nicht.
Meiner Meinung nach sind Tablets eine Erfindung von Konzernen, die ihre eigenen Angebote nur weiter und besser vermarkten wollen, dem Benutzer aber außer den Kosten für die Apps nichts wirklich bieten. Rechne Sie bitte mal nach, auch wenn die Kosten für die Apps jeweils im Cent- oder unteren einstelligen Eurobereich liegen, wie viel Sie schon dafür investiert haben, um Informationen zu bekommen ohne die Sie auch gut leben könnten.
Die einzigen die wirklich daran verdienen sind die Globalplayer, die Ihnen eine Technik aufzwingen, mit der Sie eigentlich gar nichts anfangen können.
Den Tablets gebe ich noch vier Jahre, dann sind sie wieder von der Bildfläche verschwunden.
Was nutzt es mir denn, wenn ich die Tankstellen-App aufmache und mich auf den Weg zur günstigsten Tankstelle mache, wenn sich unterwegs der Preis ändert und eine andere Tankstelle dann günstiger ist? Ich fahre Kilometer um Kilometer um den günstigsten Preis zu bekommen, hätte ihn aber schon wenn ich den Sprit sparen würde und zur nächstgelegenen Tanke fahre. Überlegt mal, es geht dabei um wenige Cent! Wenn man einen durchschnittlichen Tank mit 50 Litern Inhalt nimmt, wobei kaum jemand immer volltankt, spare ich vielleicht 50 Cent bis maximal einen Euro. Dafür nehme ich einen Weg in Kauf bei dem mein Auto einen Liter mehr verbraucht, was 1,50 Euro ausmacht. Macht das wirklich Sinn?
Man sollte immer darüber nachdenken, ob neue Technik auch wirklich einen Fortschritt bedeutet oder eher einen Rückschritt, nur weil große Konzerne uns das als Fortschritt verkaufen wollen.

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