Montag, 25. November 2013

Turmfalke in Aktion

Gestern waren wir zu einer Veranstaltung in einem Raum inmitten des Ortskernes.
Zur Halbzeit gab es eine Pause, in der sich die Teilnehmer entweder Kuchen einpfeifen konnten oder der frischen Luft frönen.
Ich habe letzteres vorgezogen, da die Luft im Raum nicht die Beste war.
Als ich mit meiner Frau vor der Hütte stand um mal tief Atem zu holen, flog da ein Rudel Finken immer wieder zu einer kanadischen Felsenbirne (amelanchier canadensis) hin, um da die Samen der vertrockneten Früchte abzusammeln. Das ging so vier, fünf Mal hintereinander und war ein schönes Schauspiel. Angst zeigten die Vögel nicht, denn sie waren gerade mal ca. 2 Meter von uns entfernt und man konnte sie gut beobachten.
Plötzlich fiel bei einem erneuten Angriff der Finken auf den Strauch ein Turmfalke wie ein Strich aus dem Himmel und hat sich einen der Finken im wahrsten Sinne des Wortes gekrallt. Mitten im Strauch gelandet hatte der Falke erstmal ein paar Probleme wieder in die Luft zu kommen, schaffte es aber binnen weniger Sekunden. Den Finken nahm er mit sich. Das Geschrei des Finken konnten wir noch einige Zeit hören, bis der Falke über den Häuserdächern verschwunden war.
Mal davon abgesehen, dass man als Ottonormalbürger relativ selten Beutezüge eines Raubvogels derart nahe zu sehen bekommt, was schon sehr beeindruckend ist, kommt einem in der Situation der Ausdruck "Fressen und gefressen werden" nicht mehr so fern vor.
Ich bin froh, dass wir Finken haben, die unsere Weintrauben und Lilien im Garten schreddern und auch über die Falken und sonstige Raubvögel, die hier die Gegend unsicher machen.
Denn das ist Natur so wie sie sein soll. Oder sein sollte.
Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, dass die Natur hier bei uns noch nicht so zerstört ist wie an manchen anderen Orten. Sonst hätten wir heute keine Eidechsen, Frösche, Kröten, Lurche, Mäuse, Finken, Spatzen, Amseln etc. im Garten. Hier tobt die Natur und wir freuen uns drüber. Auch wenn unser Gemüse manchmal darunter leiden muss. Das geben wir dafür aber gerne. Unser Kind kennt die Tiere wenigstens von Ansehen und nicht nur aus Büchern oder dem Fernsehen wie die Klassenkameraden.

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